Практикум по переводу - стр. 28
Vielversprechende Tierversuche.
An Tieren haben Wissenschaftler bereits zeigen können, dass Knochenimplantate aus Magnesium stabil genug sind und sich tatsächlich wie erwünscht nach einiger Zeit zersetzen. So haben türkische Forscher bei Schafen, deren Skelett dem von Menschen sehr ähnlich ist, Wirbelkörper erfolgreich mit Magnesium-Implantaten verschraubt. Magnesium wirkt dabei über die rein mechanische Stabilisierung hinaus: "Im Labor konnten wir zeigen, dass das Leichtmetall den Knochenaufbau beschleunigt", berichtet Frank Witte. Der Befund ist plausibel, denn Magnesium ist chemisch eng dem Kalzium verwandt, aus dem der mineralische Anteil der Knochensubstanz besteht.
Legierungen aus Magnesium und Seltenen Erden.
Einen Nachteil hat Magnesium allerdings: Bei seiner unkontrollierten Zersetzung entsteht Wasserstoffgas. Wenn das Metall zu schnell abgebaut wird, können sich gasgefüllte Zysten bilden, die dann Schmerzen verursachen. Den Hannoveraner Forschern ist es aber gelungen, die Korrosion so zu verzögern, dass nur sehr wenig Wasserstoff entsteht. Der Trick: Sie verwenden kein reines Magnesium. "Wir haben Legierungen des Leichtmetalls untersucht, die Seltene Erden enthalten", erklärt Frank Witte. "Auf diese Weise erzeugen wir gute mechanische Eigenschaften und können zugleich die Korrosion kontrollieren."
Auch für Gefäßstützen geeignet.
Es gibt aber noch eine andere Art der Anwendung: Gefäßstützen, sogenannte Stents aus Magnesium, die verstopfte Blutgefäße aufdehnen. Edelstahl-Stents sind schon jetzt gang und gäbe: Zusammengeklappt wie ein Sonnenschirm, werden sie bei Patienten mit fortgeschrittener Arteriosklerose in das Blutgefäß eingeführt und an der Engstelle aufgespannt. Bei Gefäßstützen aus anderen Materialien besteht immer die Gefahr, dass gerade dort erneut Zellen oder Gerinnsel hängen bleiben und den Blutfluss einschränken. Bei einem Magnesium-Stent ist das nicht so: Er löst sich nach einiger Zeit auf; zurück bleibt nur das geweitete Gefäß.
Noch müssen die Forscher aber die Ergebnisse von weiteren Studien abwarten. Eine der wichtigsten Fragen: Ist das Leichtmetall wirklich biologisch verträglich genug, um im menschlichen Körper eingesetzt zu werden? Tierversuche haben gezeigt: Zersetzt sich das Magnesium, wird es entweder in Knochen und Muskeln eingebaut oder mit dem Harn ausgeschieden. Wenn sich herausstellt, dass das den Körper wirklich in keiner Weise beeinträchtigt, könnten Patienten zukünftig mit Implantaten aus Magnesium versorgt werden.
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