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Время Анны Комниной - стр. 11

. Wie A. Yu. Mitrofanov erwähnt, finden einige der von Anna Komnene beschriebenen Hofintrigen, insbesondere die romantische Beziehung der Kaiserin Maria von Alania und Alexios Komnenos, Parallelen im Werk des seldschukischen Dichters Fakhroddin Gorgani (11. Jahrhundert), welcher auf Persisch schrieb und sich laut V. F. Minorsky auf den verloren gegangen Parthischen Ritterroman stützte[18].

Wie A. Yu. Mitrofanov zeigt, hat Anna Komnene, als Zeitgenossin, nicht nur eine Galerie von Porträts prominenter Vertreter der byzantinischen Kaiserdynastien geschaffen, wie das Porträt ihres Vaters, des Kaisers Alexios Komnenos, desgleichen ihrer Mutter, der Kaiserin Irene Dukena, ihrer Großmutter, Anna Dalassena, sowie der Mutter ihres Verlobten, das heißt, ihrer Schwiegermutter, der Kaiserin Maria von Alania, sondern als Historikerin hat sie auch eine Reihe von ethnographischen und politischen Problemen skizziert, mit denen das Byzantinische Reich am Ende des 11. Jahrhunderts konfrontiert wurde. Eines dieser Probleme war das Aufkeimen der Macht der Großen Seldschuken, die unter dem „Bunchuk“, der Standarte der Sultane Tughrul-beg (1038–1063), Alp-Arslan (1063–1072) und Malik Schah (1072–1092) Khorasan, Iran und weite Gebiete vom Mittelmeer bis nach Kaschgaria, vom Kaukasus bis zum Jemen eroberten. Obwohl das Ergebnis der seldschukischen Eroberungen das Erscheinen der Seldschuken im byzantinischen Kleinasien sowie die rasche Eroberung der Halbinsel zur Folge hatte, drängten die Fehden zwischen dem großen Sultan Malik Schah und den anatolischen Seldschuken den Kaiser Alexios Komnenos in ein Bündnis mit Malik Schah gegen das Sultanat Rumia. Darüber hinaus hatte Alexios Komnenos bereits während des Krieges gegen Roussel de Bailleul die Hilfe der Seldschuken in Anspruch genommen, als Roussel de Bailleul, ein rebellischer normannischer Ritter im Jahr 1074 versucht hatte, auf den Gebieten des alten byzantinischen Themas der Armeniaken sein eigenes Fürstentum zu errichten.

A. Yu. Mitrofanov wirft die Frage nach einer möglichen mongolischen Herkunft der Großen seldschukischen Dynastie im Lichte des militärischen und politischen Einflusses des Khitan Liao-Reiches in Turkestan auf neue Weise auf und führt für diese Annahme interessante Argumente an. Eines dieser Argumente ist die These des Autors von einem, für die sowjetische Orientalistik charakteristischen, bewussten Ignorieren der Rolle des mongolischen Faktors in der Geschichte Zentralasiens, ist. Diese These des Autors basiert insbesondere auf der Forschung des exzellenten Archäologen, Ethnographen und Künstlers M. V. Gorelik. Ein weiteres Argument von A. Yu. Mitrofanov ist die originelle Annahme eines literarischen Einflusses des „Shahnameh“ von Abulkasim Firdausi auf die Geschichte Seldschuks aus dem „Malik-nameh“. Dieses ist ein seldschukisches Epos des XI. – XII. Jahrhunderts, ein Epos, das dank der Arbeit von Mirkhond und einigen anderen spätöstlichen Historikern in Fragmenten erhalten geblieben ist. A. Yu. Mitrofanov bezieht sich für diese bemerkenswerte Entdeckung des Weiteren auch auf die Werke von G. V. Wernadskij, der die Ausbreitung des Christentums unter einigen mongolischen Stämmen im XI. – XII. Jahrhundert feststellt. Der Autor A. Yu. Mitrofanov vergleicht dieses Phänomen der Ausbreitung des Christentums unter einigen mongolischen Stämmen mit der Hypothese des christlichen Bekenntnisses einiger Söhne von Seldschuk, insbesondere seines Sohnes Mikail.

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