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Pummelland - стр. 2

Die Prinzessin blieb mitten im Zimmer stehen. Sie suchte ihre Freundin. Es war ganz ruhig, weil alle Kinder noch damit beschäftigt waren, die letzten Reste Eis aus ihren Schälchen zu schlecken. Die klebrigen, verschmierten Eishände wischten sie an der schneeweißen Tischdecke ab. Den Erziehern juckte es in den Händen beim Anblick der bekleckerten Kindergesichter, aber sie durften die Kinderlein unter Androhung der Todesstrafe nicht ohne deren Erlaubnis sauber machen. Und so schauten sich die Erzieher diese Zustände weiterhin schweigend an.

"Wo ist nur Pummelette? Ich muss ihr was erzählen", fragte sich sie Prinzessin und schaute sich nach allen Seiten um.

"Pummelinchen, ich bin hier!", rief die schwarzhaarige Pummelette ihrer Freundin mit heiserer Stimme zu. Sie lief auf die Prinzessin zu, bahnte sich einen Weg durch die Kinder und stieß dabei ein paar Stühle zu Boden. "Willst Du etwas Eiscreme mit Nüssen?", krächzte sie. Pummelinchen mochte Nußeis überhaupt nicht, wollte aber ihre beste Freundin auch nicht vor den Kopf stoßen. Pummelette reichte ihr zwei riesengroße, süße Kugeln Eis. Die Prinzessin schaute den Eisbecher freudlos an und begann, das Eis zu löffeln.


Kapitel 3

Ein Spaziergang an der frischen Luft

Nach dem Frühstück zogen die Kinder aus der Mittleren Gruppe sich etwas über und machten sich zu einem Spaziergang auf. Hinter ihnen watschelte mit seinen kurzen Beinchen der beleibte Dr. Tut-nich-weh, der vorsichtig eine große Flasche Jodtinktur in seinen Händen trug.

Pummelinchen setzte sich mit einem soeben gepflückten Kamillensträußchen auf eine Bank. Pummelette ließ sich neben ihr nieder und steckte ihre Stupsnase in den Blumenstrauß.

"Wie das duftet", schwärmte sie.

"Pummelette, Pummelette – hast Du die blauen Ratten gesehen?", begann die Prinzessin, ihre Freundin auszufragen.

"Ratten? Was für Ratten?", wunderte sich Pummelette.

"Erinnerst Du Dich etwa nicht? Du hast Teller und Untertassen nach ihnen geworfen. Dann haben wir uns an den Händen gefasst, sind los geflogen und lange um das Schloss gekreist."

"Wir sind geflogen?", fragte Pummelette und schüttelte voller Zweifel den Kopf, "Das war doch ein Traum."

"Ein Traum?"

"Natürlich, ein Traum. Ich erinnere mich nämlich an nichts. Das kann nur heißen, dass Du es geträumt hast."

Die Prinzessin wandte sich beleidigt ab.

"Sind die Teller denn kaputt gegangen?", fragte Pummelette versöhnend.

"Nein", antwortete die Prinzessin, ohne sich umzudrehen.

"Na, da siehst Du's – dann war es ein Traum. Der Pummelplatsch hat gestern einen Teller fallen lassen, der dabei in tausend Stücke zersprungen ist."

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