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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie - стр. 33

Mephistopheles
Wir kommen erst aus Spanien zurück,
Dem schönen Land des Weins und der Gesänge.

Singt.

Es war einmal ein König,
Der hatt’ einen großen Floh —
Frosch
Horcht! Einen Floh! Habt ihr das wohl gefaßt?
Ein Floh ist mir ein saub’rer Gast.
Mephistopheles singt
Es war einmal ein König,
Der hatt’ einen großen Floh,
Den liebt’ er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran.
Da miß dem Junker Kleider,
Und miß ihm Hosen an!
Brander
Vergeßt nur nicht dem Schneider einzuschärfen,
Daß er mir auf’s genauste mißt,
Und daß, so lieb sein Kopf ihm ist,
Die Hosen keine Falten werfen!
Mephistopheles
In Sammet und in Seide
War er nun angethan,
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt’ auch ein Kreuz daran,
Und war sogleich Minister,
Und hatt’ einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bey Hof’ auch große Herrn.
Und Herrn und Frau’n am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königinn und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken,
Und weg sie jucken nicht.
Wir knicken und ersticken
Doch gleich wenn einer sticht.
Chorus jauchzend
Wir knicken und ersticken
Doch gleich wenn einer sticht.
Frosch
Bravo! Bravo! Das war schön!
Siebel
So soll es jedem Floh ergehn!
Brander
Spitzt die Finger und packt sie fein!
Altmayer
Es lebe die Freyheit! Es lebe der Wein!
Mephistopheles
Ich tränke gern ein Glas, die Freyheit hoch zu ehren,
Wenn eure Weine nur ein Bißchen besser wären.
Siebel
Wir mögen das nicht wieder hören!
Mephistopheles
Ich fürchte nur der Wirth beschweret sich,
Sonst gäb’ ich diesen werthen Gästen
Aus unserm Keller was zum Besten.
Siebel
Nur immer her! ich nehm’s auf mich.
Frosch
Schafft ihr ein gutes Glas, so wollen wir euch loben.
Nur gebt nicht gar zu kleine Proben;
Denn wenn ich judiciren soll,
Verlang’ ich auch das Maul recht voll.
Altmayer leise
Sie sind vom Rheine, wie ich spüre.
Mephistopheles
Schafft einen Bohrer an!
Brander
Was soll mit dem geschehn?
Ihr habt doch nicht die Fässer vor der Thüre?
Altmayer
Dahinten hat der Wirth ein Körbchen Werkzeug stehn.

Mephistopheles nimmt den Bohrer zu Frosch

Nun sagt, was wünschet ihr zu schmecken?
Frosch
Wie meynt ihr das? Habt ihr so mancherley?
Mephistopheles
Ich stell’ es einem jeden frey.
Altmayer zu Frosch
Aha! du fängst schon an die Lippen abzulecken.
Frosch
Gut! wenn ich wählen soll, so will ich Rheinwein haben.
Das Vaterland verleiht die allerbesten Gaben.
Mephistopheles

indem er an dem Platz, wo Frosch sitzt, in Loch in den Tischrand bohrt.

Verschafft ein wenig Wachs, die Pfropfen gleich zu machen!
Altmayer
Ach das sind Taschenspielersachen.
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